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»Gedanken für den Tag«
Das Leben ist gerichtet
Das bedeutet dreierlei: 1. Das Leben hat nur eine Richtung. Es ist schöpfungsmäßig begrenzt und geht auf ein Ziel hin. Unser Leben ist auf eine Vollendung hin gerichtet. Wir kommen nie zurück. Jeden Tag haben wir nur einmal. Der Strom der Zeit fließt unaufhörlich weiter. Und niemand schwimmt gegen diesen Strom. Das macht die Einmaligkeit, aber auch die Ernsthaftigkeit unseres Lebens aus. Unser Leben ist gerichtet! 2. Das Leben steht nicht nur unter dem Segen Gottes, sondern a

Axel Kühner
20. Nov.
Versandete Tage
Herr, mein Gott, es gibt Tage, an denen alles versandet ist: die Freude, die Hoffnung, der Glaube, der Mut. Es gibt Tage, an denen ich meine Lasten nicht mehr zu tragen vermag: meine Krankheit, meine Einsamkeit, meine ungelösten Fragen, mein Versagen. Herr, mein Gott, lass mich an solchen Tagen erfahren, dass ich nicht allein bin, dass ich nicht durchhalten muss aus eigener Kraft, dass du mitten in der Wüste einen Brunnen schenkst und meinen übergroßen Durst stillst. Lass

Axel Kühner
19. Nov.
Flucht oder Zuflucht
Unser ganzes Leben ist eine Flucht, eine Flucht vor Gott, vor einander, vor uns selbst, vor der Wahrheit, vor dem Leid, vor dem Tod, vor der Verantwortung. Adam verbarg sich mit Eva nach ihrer Sünde vor Gott. Und Gott suchte ihn und fragte: Adam, wo bist du? Kain erschlug seinen Bruder und musste unstet und flüchtig sein. Er lebte hinfort jenseits von Eden im Lande Nod, das heißt übersetzt: Flucht, Ruhelosigkeit, Heimatlosigkeit, Unstetigkeit. Jakob hatte seinen Vater belogen

Axel Kühner
18. Nov.
Still, aber mutig
Gerhard Tersteegen lebte von 1697 bis 1769 und gehörte als Mystiker zu den Stillen im Lande. Seine vielen Lieder singen von der innigen Jesusliebe und rühren immer wieder die Menschen in der Tiefe der Seele an. "Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten ..." "Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart ..." "Dass du mich stets umgibest, dass du mich herzlich liebest und rufst zu dir hinein, dass du vergnügst alleine, so wesentli

Axel Kühner
17. Nov.
Sich selbst erkennen
Eine Geschäftsfrau verstaute nach ihrem Einkauf im Wohnzimmerschrank eine Dose mit kostbaren Pralinen. Als sie am Abend die Dose zur Hand nahm, um einige der erlesenen Köstlichkeiten zu genießen, war die Dose leer. Am nächsten Tag fand sie die Pralinen sorgfältig verpackt unter den Sachen ihrer Haushälterin. Die gutherzige Frau wollte deswegen keine Szene oder einen Streit. So füllte sie kurzerhand die Pralinen wieder in die Dose und stellte sie in den Wohnzimmerschrank zurüc

Axel Kühner
16. Nov.
Worte richtig verstehen
Ein Dorfschmied bekam einen Lehrling, der das schwere Handwerk erlernen wollte. Der Meister nahm den Jungen mit in seine Schmiede und erklärte ihm die Geräte und Arbeitsweise. Und dann ging es auch gleich an die erste Arbeit. Der Schmied erklärte seinem Lehrling: "Wenn ich das Eisen aus dem Feuer nehme, lege ich es auf den Amboss. Und sobald ich mit dem Kopf nicke, schlägst du mit deinem Hammer drauf!" Der Lehrling tat ganz genau, was er meinte, dass der Meister es gesagt hat

Axel Kühner
15. Nov.
Trauer und kein Trost
In seinem berühmten Roman "Die Brüder Karamasow" erzählt Dostojewski von einer Mutter, die über den Verlust ihres kleinen Jungen so untröstlich und verzweifelt ist, dass sie den bekannten Starzen Sosima um Rat und Trost bittet. "Es ist", sagte der Starze, "es ist wie in uralten Zeiten: ‚Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.’ So ist nun mal das Los, das euch Müttern auf Erden beschieden ist. Tröste dich also nicht, du brauc

Axel Kühner
14. Nov.
Mit aller Macht
In sicher mehr als tausendundeinem Märchen geht es darum, dass der Held durch tausendundeine Schwierigkeit schließlich sein Ziel erreicht. Der edle Prinz sucht seine schöne Prinzessin, der König mit aller Macht sein Reich, der Kranke unter allen Umständen die Heilung und der Weise mit aller Sehnsucht die Erleuchtung. Alle müssen, um ihr Ziel zu erreichen, in der Regel schwierige Aufgaben lösen, große Opfer bringen, mächtige Gegner überwinden, gegen böse Mächte gewinnen, reiße

Axel Kühner
13. Nov.
Was das Leben alles so bringt ...
Für die Inseln des Trostes mitten in einem Meer von Leid danke ich dir, Herr, du mein Gott. Du führst mich durch unwegsame Schluchten, großen Schrecken bin ich ausgeliefert und bin dennoch behütet. Meine Kraft ist längst erschöpft, aber du trägst mich hindurch. Nicht dass die Stimmen des Misstrauens und des Sichauflehnens verstummt wären in meinem Herzen, aber ich weiß, dass sie Unrecht haben. Sie verlieren ihre Macht, wenn ich deine Stimme erhorche. Du sagst zu mir: "Fürchte

Axel Kühner
12. Nov.
Die Legende von den Worten
Es hat Gott in jedes Herz ein gewisses Wort gelegt, das für diesen bestimmten Menschen gut und heilsam und erlösend wäre, wenn er es in der rechten Stunde brauchte. Einmal in seiner Jugend liebt er ein Mädchen, es mag Hanna heißen. Er spricht mit ihr beim Kirchgang und führt sie zum Tanz, weil ihre Augen so brennen und weil sie so schwer auf seiner Schulter liegt. Der Mann hat tausend schöne Worte für das Mädchen, "immer" sagt er und "ewig" und "lass den Riegel offen" - unzä

Axel Kühner
11. Nov.
Trübe Tage
Unverschämte Weihnachtswünsche
Mehr Gehalt in den Festtagsreden, mehr Umsatz der guten Gedanken in die Tat, mehr Konsum der göttlichen Zuneigung, mehr Gewinn an wichtigen Einsichten, mehr Profit aus friedlichen Absichten, mehr Geschenke wie Zeit und Vertrauen, mehr Verschwendung von Liebe und Versöhnung! Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Str

Axel Kühner
vor 2 Tagen
Der unendliche Wert des Lebens
Den einen ist ein langes Leben geschenkt, die anderen sterben sehr jung. Ist ein langes Leben besser als ein kurzes? Was wirklich zählt, ist nicht die Quantität unserer Lebensjahre, sondern ihre Qualität. Jesus war gut dreißig, als er getötet wurde. Theresia von Lisieux war noch keine fünfundzwanzig, als sie nach schwerer Krankheit starb. Anne Frank war ein Teenager, als sie im KZ ihr Leben verlor. Aber das Leben aller drei ist für Generationen fruchtbar. Ein langes Leben ist

Axel Kühner
vor 3 Tagen
Die wahnsinnige Idee
Tennessee Williams hat ein Bühnenstück geschrieben: "Die Katze auf dem heißen Blechdach." Im Mittelpunkt steht der reiche und hungrige Big Daddy, der aus der Klinik entlassen wurde. Die Familie weiß, dass er sterben wird, weil er unheilbar krank ist. Aber sie spielen ihm alle Theater vor. Big Daddy sieht sein Leben zwischen den Fingern zerrinnen. Er steht im Zimmer mit seinem Sohn Brick allein und sagt, indem er auf die verschiedensten Gegenstände zeigt, die er mit Big Mama i

Axel Kühner
vor 4 Tagen
Eine Lampe im Haus
"Kannst du kein Stern am Himmel sein, sei eine Lampe im Haus!" (Arabisches Sprichwort) Sterne sind hoch über uns, so unerreichbar und unnahbar. Sterne sind so weit weg, Milliarden Lichtjahre, unvorstellbar. Sterne sind so kalt und leblos, ohne Wärme und Herz. Warum wollen die Menschen Sterne und Sternchen sein, so hoch hinaus und einsam, so weit weg und distanziert? Wenn es Abend wird und Nacht, wollen wir im Haus, im kleinen, überschaubaren und gewohnten Raum, eine Lampe sei

Axel Kühner
vor 5 Tagen
Was ein Lächeln vermag
In den ersten Jahren seiner Londoner Amtstätigkeit kam Spurgeon, der berühmte englische Prediger, auf seinem Weg zu seiner Kapelle immer an einem niedrigen Häuschen vorbei, dessen grünumrankte Fenster seine Blicke auf sich zogen. Aus einem derselben lachte ihn jedes Mal ein süßes Babygesicht an. Von Mutter- oder Schwesterhänden gehalten, tanzte das Kind lustig auf dem Fensterbrett hin und her, und Spurgeon, der Kinder sehr liebte, erwiderte jedes Mal in seiner gewinnenden Wei

Axel Kühner
vor 6 Tagen
Ein Mensch der Sehnsucht
"Ich danke meinem Gott, der gewollt hat, dass ich zeitlebens ein Mensch der Sehnsucht sein sollte. Ich preise dich, meinen Erretter, dass du mir auf der Erde kein Vaterland und keine Wohnung gegeben hast. Du hast mich vor der Torheit bewahrt, das Zufällige für das Wesentliche, den Weg für das Ziel, das Streben für die Ruhe, die Herberge für die Wohnung und die Wanderschaft für das Vaterland zu halten." (J. A. Comenius) Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die z

Axel Kühner
15. Dez.
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