Charlie Brown übt mit Pfeil und Bogen. Er schießt auf eine Wand und, wo der Pfeil gerade hingetroffen hat, malt er den Kreis darum und die Zwölf auf das Einschußloch. So hat er immer das Ziel getroffen. Jemand, der zuschaut, sagt: "Charlie, das geht anders herum. Du musst erst die Zwölf und den Kreis malen, und dann mit dem Pfeil die Mitte treffen!" Machen wir es nicht auch oft so? Menschen leben, und wohin sie gerade gekommen sind, machen sie den Kreis und haben das Ziel getroffen. Die einen arbeiten und rackern, schaffen und werkeln und sagen am Ende: "Arbeit war mein Leben!" Andere setzen mehr auf Vergnügen und Genuss, sie machen den Kreis herum und haben das Ziel getroffen. Wieder andere suchen Bildung und Ausbildung, Kultur und Wissenschaft und haben am Ende ihr Ziel auf diese Weise erreicht. Noch andere wollen Leben erfahren im Reisen und Unterwegssein. Sie sind ständig auf Achse und suchen ferne Länder und verwegene Abenteuer. Am Ende nennen sie es als Lebensziel und haben es auch erreicht.
Irgendwann sagt uns dann mal jemand, dass es anders herum geht. Gott setzt unserem Leben ein Ziel, und wir müssen es zu erreichen versuchen. Gott hat dem Menschen als Lebensziel die Gemeinschaft mit ihm vorgegeben und auch die Möglichkeit eröffnet, es zu erreichen. Darum sollten wir nicht ich-orientiert, sondern ziel-orientiert leben. Gott zu treffen, ist der Sinn unseres Lebens, und ihn zu verfehlen, ist die Sünde des Lebens.
Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich nach dem, das da vorne ist, und jage dem vorgesteckten Ziel nach.
Philipper 3,13f
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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