Die Angst vor dem Weniger und die Gier nach dem Mehr zerreiben wie zwei schwere Mühlsteine die Seele. Menschen sind um das Glück besorgt und von der Sorge zerfressen, sie sind in Hast und Hetze zu Arbeitstieren verkommen oder von Unlust gelähmt. In der Wüste von Stress und Langeweile bedroht, von Rebellion aufgebracht und von Resignation niedergedrückt. Leichtfertig die einen, schwermütig die anderen. Die Sehnsucht erkrankt an Fernweh und Heimweh zugleich. Menschen suchen das Weite und die Wärme, sie brauchen Freiheit und Geborgenheit zugleich. Träume sterben an Enttäuschung und verwandeln sich über Nacht in Alpträume, die sich dunkel aufs Gemüt legen.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit aufgespalten, von Neugier und Ekel umgetrieben, zwischen Karriere und Misere eingerichtet, zwischen Idylle und Katastrophe geängstet, an Mangel und Überdruss krank geworden, vom Einerlei und Vielerlei ermüdet, zwischen Selbstverwirklichung und Selbstverweigerung aufgespießt, zwischen Lust und Frust betäubt, suchen Menschen ein außerordentliches Leben und finden noch nicht einmal ein ordentliches.
Jesus spricht: "ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern. Und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten!
Johannes 6,35
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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