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  • Edelgard Dinse

Selig sind die Leidtragenden - wie Gott tröstet

Lesen Sie gerne? Ich lese gerne und am liebsten Biographien. Und die besten waren solche, wo Menschen in schwerem Leid von Gottes Hilfe und Trost berichtet haben.


Sind Sie ein guter Predigthörer? Ich kann Predigten ziemlich genau wiedergeben, das fällt mir leicht. Aber nur die wenigsten sind mir unvergesslich geblieben. Die stammen von Menschen, die ungewöhnliches Leid durchgestanden haben. Diese Menschen reden anders.


Singen Sie gerne? Es gibt wunderschöne Kirchenlieder, neue und alte, aber zu den innigsten gehören die von Paul Gerhardt, dem Gott eine wirklich harte Lebensführung zugemutet hat: "... seid unverzagt, ihr habet die Hilfe vor der Tür; der eure Herzen labet und tröstet, steht allhier" (EG 11).


Warum ist das so?


Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt meines Lebens hätte ich zum Thema Leid nichts sagen können, ich hatte es nicht erlebt. Aber als mein Mann plötzlich starb, war ich mittendrin. Drei Kinder zwischen 10 und 13 und der Umzug aus dem Pfarrhaus. Meine Welt war zusammengebrochen.


Da entdeckte ich, dass in der Bibel so viel von den Elenden die Rede ist:

Der Herr richtet die Elenden auf. (Ps 147,6)

Er hilft den Elenden herrlich. (Ps 149,4)

Der Herr erbarmt sich seiner Elenden. (Jes 49,13)


Ich entdeckte, dass Witwen und Waisen die besondere Fürsorge Gottes genießen:

Der Herr schafft Recht den Waisen und Witwen. (5. Mo 10,12)

Der Herr erhält Waisen und Witwen. (Ps 146,9)

Gott ist ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen.

(Ps 68,6)


Ich nahm bewusst wahr, dass der "arme Lazarus" in Abrahams Schoß gelandet war.


Und siehe da: Gott Vater hat auch noch Mutter-Qualitäten: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet (Jes 66,13).


Und wie tröstet eine Mutter? Sie nimmt ihr Kind in die Arme, hebt es auf ihren Schoß und spricht Worte, die wohl tun.


Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich hatte eine völlig neue Sicht, die Bibel zu lesen. Alles was ich las, war so lebendig, praktisch und lebensnah, so einfühlsam und liebevoll. Das war angesichts des Todes ein neues Lebensgefühl. Ich begriff, was Trost ist.


Und seitdem verstehe ich den Satz: Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden (Mt 5,4).



Edelgard Dinse, Cuxhaven


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