Ein Pfarrer hält seine erste Predigt in einer kleinen, abgelegenen Landgemeinde. Er ist ganz irritiert, als nur ein Mann zum Gottesdienst kommt, ein einfacher Kuhhirte. Der Pfarrer ist unsicher, ob er den Gottesdienst durchführen soll, und fragt den Mann nach seiner Meinung. Der Kuhhirte sagt: "Ich kann Ihnen nicht sagen, was richtig ist, denn ich bin nur ein einfacher Hirte. Aber wenn ich käme, um meine Kühe zu füttern, und nur eine einzige würde sich zeigen, so wäre ich doch dumm, wenn ich diese Kuh nicht füttern würde. Und dann würde ich sehen, wo die anderen denn geblieben sind."
Der Pfarrer bedankt sich und hält den ganzen Gottesdienst und die lange vorbereitete Predigt. Dann fragte er seinen Zuhörer, ob er zufrieden sei. "Ich verstehe nicht viel vom Predigen, ich bin ja nur ein einfacher Hirte. Aber wenn ich käme, um meine Kühe zu füttern, und nur eine einzige würde sich zeigen, so wäre ich doch dumm, wenn ich der einen das gesamte Futter für die Herde vorlegen würde! Ich würde dann nach den anderen Kühen suchen und herausfinden, warum sie nicht gekommen sind!"
"Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf Acht hatte, was von Paulus geredet wurde.
Apostelgeschichte 16,14
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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