Ein Weiser war im Besitz der Kenntnis von Gottes heiligem Namen. Ein Jüngling, der davon erfuhr, ging zu ihm hin und diente ihm längere Zeit. Als er meinte, dem Alten lange genug behilflich gewesen zu sein, fragte er ihn nach dem Geheimnis. Er wies auch darauf hin, dass der Name Gottes bei ihm besonders gut aufgehoben sei.
Statt das Geheimnis zu offenbaren, schickte der Alte den Jungen mit einer Schüssel, um die ein Tuch gebunden war, zu einem Freund. Umgehend machte sich der Jüngling auf den langen Weg. Als er die Nilbrücke erreicht hatte, konnte er der Versuchung nicht länger widerstehen: Er wollte wissen, warum ihn der Weise auf diese Reise geschickt hatte. Er nahm das Tuch beiseite und sah - auf eine Maus. Diese sprang aus der Schüssel heraus und lief davon.
Voll Wut kehrte er zurück. Er zweifelte nicht daran, dass der Weise sich über ihn nur hatte lustig machen wollen. Schon von weitem erkannte der Alte, was geschehen war, und rief ihm entgegen: "Du Tor! Ich habe dir eine Maus anvertraut, und du hast mich betrogen. Wie könnte ich dir Gottes heiligen Namen anvertrauen?"
Sprach's und schickte den Jüngling fort. (Nach einem orientalischen Märchen)
Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit. Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.
1.Korinther 2,7.9
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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