Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest. Und lass dir jeden Tag geschehen, so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen sich viele Blüten schenken lässt. Sie aufzusammeln und zu sparen, das kommt dem Kind nicht in den Sinn. Es löst sie leise aus den Haaren, drin sie so gern gefangen waren, und hält den lieben jungen Jahren nach neuen seine Hände hin. (Rainer Maria Rilke) Wir können nicht alles verstehen, was das Leben an Geheimnissen und Leiden, Schmerzen und Abgründen, Vergeblichem und Vergänglichem enthält, aber wir können einverstanden sein, indem wir uns in das Verstehen Gottes einhüllen. Im Verstehen und Lieben Gottes eingelebt, können wir versöhnt und geborgen sein. Wir sind mit dem Leben einverstanden, weil wir von Gottes Liebe ganz verstanden und umhüllt sind. Wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Am Ende bin ich noch immer bei dir. Psalm 139,17f
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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