SEGEN DER KRANKHEIT Wie dank ich euch, ihr Krankheitstage, die ihr so hoch gesegnet seid! Die ihr uns trennet von der Plage der irdischen Beweglichkeit! Wo still der Geist bei sich zu Hause, der sonst sich stachelnd vorwärts treibt, wo von wildem Lebensbrause ein Flüstern nur noch übrig bleibt. Wie eine Mutter voll Erbarmen die Schmerzen stillt dem armen Kind, so hält dich Gott in milden Armen, die nie dem Flehn geschlossen sind. Und ist die Welt von dir geschieden, nach innen wende Aug' und Sinn; aus Angst entflieh zu tiefem Frieden, aus Schmerz zur ewgen Wonne hin. Es liegt vom Ostmeer tiefumfangen die alte Stadt im Wunderglanz, und ruht das Meer, siehst du sie prangen, in Trümmern schön und herrlich ganz. Das ist dein eigen Innenleben; ist nur ein Spiegel, still und gleich, tief unten schaust du sich erheben das sonst verborgne Gottesreich. (Gottfried Kinkel) Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden! Matthäus 5,4
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag" © 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage 2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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