Eine sehr reiche Frau wurde bei einer Sammlung zur Renovierung der Kirche um eine Spende gebeten.
"Gerne beteilige ich mich an der Aktion", sagte sie, "aber leider kann ich nur das berühmte Scherflein der Witwe beitragen!" Der Pfarrer antwortete: "Gute Frau, das wäre zu viel, das können wir nicht erwarten." - "Sie haben mich missverstanden", lachte die Frau, "ich meinte mit dem Scherflein nur eine kleine Gabe!"
"Ja", sagte der Pfarrer, "das wäre dann doch zu viel, denn die Witwe hat mit ihrem Scherflein damals alles, was sie ihr Eigen nannte, in den Gotteskasten gelegt." Die Frau errötete und gab eine beachtliche Summe.
Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht zusammen einen Pfennig. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben. Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte.
(Markus 12,41-44)
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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