Es gehört zum Leben, dass man Kränkungen erfährt. Wer sie, einem schweren Rucksack gleich, anderen nachträgt, wird irgendwann davon erdrückt. Darum zehn gute Ratschläge, wie man mit Verletzungen umgeht:
1. Ruhe bewahren. Jede Aufregung verschlimmert nur die Wunde!
2. Mit Verständnis die Wunde behandeln. Wie kam es zu dem Vorfall? Wir vertauschen die Rollen und versetzen uns in den anderen hinein!
3. Die Wunde gründlich mit Freundlichkeit auswaschen. Darauf achten, dass aller Ärger und alle Unversöhnlichkeit entfernt werden.
4. Anschließend reichlich Nächstenliebe-Salbe auftragen. Dadurch schützt man sich vor Groll- und Bitterkeitsinfektionen.
5. Jetzt das Ganze mit einem Verband der Vergebung umwickeln. Dadurch kann die Wunde ausheilen, ohne dass wir sie jeden Tag ansehen müssen.
6. Nicht am Wundschorf kratzen! Den Vorfall nicht immer wieder zur Sprache bringen, da sonst die Wunde neu aufbricht.
7. Selbstmitleid vermeiden. Das sind "Entzugsschmerzen", mit denen man sich vom anderen zurückzieht. Stattdessen Entschuldigungen wirklich annehmen!
8. Mehrmals täglich ein gutes Wort Gottes einnehmen. Vor und nach der Einnahme ein volles Glas Gebet. Das hat eine schmerzstillende Wirkung.
9. Stets im Kontakt mit dem großen Arzt bleiben. Er wird raten und Hoffnung auf Ausheilung geben.
10. Die Heilung ist abgeschlossen, wenn der Verletzte seinen inneren Frieden mit Gott und seinen äußeren Frieden mit dem anderen gemacht hat.
Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber miteinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus!
Epheser 4,31f
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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