Der Weg durch die Passionszeit mündet ein in die "Heilige Woche", in Tage, in denen mein ganzes Menschsein zu Wort kommt. Sie sind Höhepunkte, Verdichtung, Ziel von allem, was vorher war. Ein ganzes Leben zusammengeballt in wenigen Tagen, Stunden: Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostern. Mein ganzes Leben, das einmünden, einfließen darf in Jesu Leben: Komm, grüße den armen Jesus mit deiner Armut, grüße den leidenden mit deinen Wunden, zum entblößten geselle dich mit deiner Blöße und zum ohnmächtigen mit all deiner Ohnmacht. Schenke dem verlassenen deine Verlassenheit und dem dürstenden deinen Durst. All deine Klage birg in seine Klage, was in dir schreit, in seinen Schrei. Bette mit ihm deine Nächte in die Hand des Vaters und alles Unvollendete senke ein in sein "Vollbracht". Neige mit ihm dein Haupt und lass fallen in seinen Tod all deinen Tod und warte - wie er - auf den dritten Tag. So steht's geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Lukas 24,46f
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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