Ruf aus Stalingrad Einer aber der Namenlosen im Höllensturme von Stalingrad schrieb seiner Mutter aus Tod und Tosen in Brand und Brüllen auf blutigem Blatt: "Mutter, warum hast du mir nie von Christus gesagt?" Schwieg und fiel dann, steinschwer, stumm. Aber die Klage pocht. Und die Frage fragt durch Jahre fort im Gang der Geschlechter, knistert wie Irrlicht im klüngelnden Buch, schwelt im zornfeurigen Fluch, hallt durch Dome, zischelt am Tisch der Verächter ... Vergilbter Brief? Für nichts verpfändet des Jünglings Stirn, die zerrissen klafft? Beweint nicht Blut, das in Strömen verschwendet! In einem hört alle, die frühe vollendet! Gebt Antwort, die da Glauben schafft! Antwort ist mehr als des Marmors Ruhm. Weh uns, wir bleiben stumm, dass nochmals ein Enkel wider die Ahnen klagt: "Warum, warum habt ihr uns nie von Christus gesagt?" (Wilhelm Horkel) Weil wir denselben Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: Ich glaube, darum rede ich!, so glauben wir auch, darum reden wir auch! 2.Korinther 4,13
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag" © 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage 2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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