Erscheinen meines Gottes Wege mir seltsam, rätselhaft und schwer, und gehn die Wünsche, die ich hege, still unter in dem Sorgenheer; will trüb und schwer der Tag verrinnen, der mir nur Qual und Schmerz gebracht, dann will ich mich auf eins besinnen, daß Gott nie einen Fehler macht! Wenn über ungelösten Fragen mein Herz verzweiflungsvoll erbebt, an Gottes Liebe will verzagen, weil sich der Unverstand erhebt, dann darf ich all mein müdes Sehnen in Gottes Rechte legen sacht und alsdann sprechen unter Tränen, daß Gott nie einen Fehler macht! Drum still, mein Herz, und laß vergehen, was irdisch und vergänglich heißt! Im Lichte droben wirst du sehen, daß gut die Wege, die er weist. Und müßtest du dein Liebstes missen, ja ging's durch kalte, finstre Nacht, halt fest an diesem starken Wissen, daß Gott nie einen Fehler macht! (Von einem in Stalingrad gefallenen Soldaten) "Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser Herr ist groß und von großer Kraft. und unbegreiflich ist, wie er regiert!" (Psalm 147,3ff)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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