Immer mehr Lärm. Von morgens bis in die Nacht umgeben von Maschinen und Menschen, Stimmen und Programmen. Noch nie waren die Menschen so gehetzt und gejagt, immer unter Druck, immer hinterher. So viele Dinge im Auge, die wir haben wollen. So viele Ängste im Herzen, etwas zu versäumen. Pausenlos dringt es auf uns ein, was wir noch schaffen müssen, was wir nicht vergessen dürfen, was wir noch erreichen müssen, was wir nicht verlieren dürfen.
Eltern warten vergeblich auf einen Besuch der Kinder. Behinderte und Kranke sehen alle nur vorbeirennen. In den Familien ist das Gespräch auf Terminabsprachen reduziert.
Wann kommen wir zur Ruhe? Wann planen wir Pausen ein? Wann nehmen wir uns Zeit füreinander, für uns, für das Leben?
In der Ruhe liegt die Kraft. In der Stille wohnen mehr Reichtümer, als wir ahnen. Abseits der Hast wachsen Zuneigung und Zärtlichkeit. Jenseits der Termine finden wir Zeit zum Zuhören, für einen Brief, einen Spaziergang, eine Umarmung. In der Ruhe werden wir richtige Menschen, gute Mitmenschen und wirklich Lebende!
Kommt her zu alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Matthäus 11,28
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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