In einem Budapester Kaffeehaus sitzen zwei der reichsten Männer der Stadt am Tisch. Als ein Sammler für das Rote Kreuz in den Salon tritt, schließen Freunde der beiden Wetten darüber ab, wer wohl der Geizigste der vermögenden Männer ist. Der Sammler kommt an den Tisch, und umständlich kramt der eine aus seiner Geldbörse die kleinste Münze, die darin zu finden ist, hervor und wirft sie mit großzügigem Schwung in den Opferteller. Nun schauen alle auf den zweiten Mann. Der aber besinnt sich nicht lange und sagt zu dem Sammler: "Wir gehören zusammen. Das war für uns beide!" Den Geizigen macht das Geld zum Sklaven. Statt die relative Unabhängigkeit, die das Geld ermöglichen könnte, zu nutzen, wird der Geizige noch abhängiger. Er kann sich nicht leisten, was er sich leisten könnte, und schadet sich auf die sinnloseste Weise. Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. 1.Timotheus 6,9
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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