Der sprichwörtliche Ariadnefaden geht zurück auf die griechische Sage von Theseus und Ariadne. Auf der Insel Kreta hauste in einem unterirdischen Labyrinth ein Ungeheuer, halb Mensch und halb Stier, der Minotauros. Alle neun Jahre mussten die Inselbewohner, um sich vor den wahllosen Zugriffen des Ungeheuers zu schützen, sieben junge Mädchen und sieben junge Männer bringen. Der Held Theseus meldete sich freiwillig zum Opfer im Labyrinth.
Ariadne, die schöne Tochter des Königs von Kreta, verliebte sich in Theseus. Sie gab ihrem Geliebten ein dickes Knäuel mit rotem Garn, damit er es in den Irrgängen unter Tage abspulen und so den Weg zurückfinden könnte. Theseus befestigte das Ende des Garns am Eingang der Höhle und ließ auf seinem Weg in das Innere der Höhle den Faden laufen. Tief unten, in der Mitte des Labyrinths, konnte Theseus den Minotauros überwinden. Der rote Faden half dann den jungen Leuten, aus den vielen verworrenen Gängen des Irrgartens wieder herauszufinden.
Auch Gott gibt uns in seiner Liebe seinen roten Faden mit, damit wir aus allen Wirren des Lebens heraus zu ihm zurückfinden können.
Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
Jeremia 31,3
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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