Mein Sommer war nicht groß wenn ich ehrlich bin er war nie da blieb fern wie vieler Menschen Sommer fernbleibt. Sein Schatten lag verfrüht auf Sonnenuhren und arge Winde warn vorzeiten los. Vollendung ohne Sonne ohne Süße überhaupt wie sollte das geschehn? Zu keltern eine derart kümmerliche Traube verlohnt sich nicht. Ein Haus das hab ich nicht und werd ich niemals haben. Allein werd ich wohl weiter bleiben und wachen nachts mich ängstigen und sehnen. Das Lesen ist mir schwer geworden und lange Briefe schreiben wer würde sie denn haben wollen? Was bleibt von Rilkes Herbsttag mir? Das unruhig Wandern zwischen Jetzt und Niemalsmehr und manchmal noch ein Laufen durch Alleen im November und irgendwo ein klitzekleines unbestimmtes Fetzchen Hoffnung. Herr es wird Zeit. (Ute Zydek) "Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte, denn mir ist angst; erhöre mich eilends. Nahe dich zu meiner Seele und erlöse sie!" (Psalm 69,17ff)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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