Der Vater war im Krieg gefallen. Und nun stand die junge Mutter mit ihren beiden kleinen Jungen allein da. Die Kinder fragten immer wieder nach dem Vater. Und die Mutter versuchte, ihren Kindern das Schreckliche so gut wie möglich zu erklären: "Euer Vater kommt nicht mehr zu uns zurück. Er ist gestorben und ist jetzt im Himmel beim lieben Gott." Abends steht der kleinere der Jungen am Fenster und schaut lange Zeit unbeweglich in den Nachthimmel hinauf. Schließlich wendet er sich fragend an die Mutter: "Ich kann aber den Vati gar nicht sehen!" Da antwortet sein Bruder: "Gott hat den Vati wohl so gut mit dem Himmel zugedeckt, dass wir ihn nicht sehen können!" So können es nur Kinder sagen: "Mit dem Himmel zugedeckt!" In all der Erdennot sehnen wir uns danach: Mit dem Himmel zugedeckt! Bei allem Erdenleid wäre das der beste Trost: Mit himmlischer Liebe zugedeckt! Auf dem staubigen Erdenweg schauen wir auf Gott: Mit dem Himmel zugedeckt! In mancher Erdenlust erbitten wir als Bewahrung: Mit dem Himmel zugedeckt! Mitten in der Arbeit und Mühe auf Erden freuen wir uns auf den Feiertag: Mit dem Himmel zugedeckt! Im Sterben und wenn wir wieder zu Erde werden, soll das unsere Hoffnung sein: Mit dem Himmel zugedeckt! Gott deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen! Psalm 27,5
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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