Zum Rabbi Meir kam ein Dorfjude mit Namen Seinwel. Er war kinderlos, obwohl schon zehn Jahre verheiratet. Immer wieder drängte er den Rabbi, dass er für ihn Kinder erflehen möchte. Einmal kam er mit seiner Frau. "Wir werden euch", rief die redegewandte Frau, "keine Ruhe lassen, bis ihr uns mit einem Kind segnet." Der Rabbi erwiderte: "Gebt mir den Zahlenwert des Wortes ‚Ben’, also 52 Dukaten, so werde ich für euch einen Sohn erflehen." Der arme Jude fing an zu handeln. Er könne nur 10 Golddukaten geben und bot immer einen Dukaten mehr. Aber der Rabbi blieb hart. Schließlich legte der Jude 20 Dukaten auf den Tisch und sprach: "Glaubt mir, Rabbi, es ist unser letztes Geld!" Der Rabbi aber blieb bei seiner Forderung nach 52 Dukaten. Da wurde die Frau wütend und sagte: "Mann, nimm das Geld! Da wird uns Gott selber helfen müssen!" - "Das wollte ich doch!", sagte der Rabbi erfreut, "Ihr seid gekommen und habt mich angefleht, aber Gott habt ihr vergessen. Nun aber richtet ihr eure Hoffnung auf den einen, der euch allein helfen kann." Darauf segnete er sie, und sein Segen ging auch in Erfüllung. (Nach einer chassidischen Geschichte)
Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen!
Psalm 118,8
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
Commentaires